Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben eine interessante Entdeckung gemacht, die das Potenzial hat, die Überlebenschancen bei Krebserkrankungen zu verbessern. Laut einer aktuellen Studie könnte die regelmäßige Einnahme von Vitamin-D-Supplementen einen positiven Einfluss auf das Überleben von Krebspatienten haben. Dies steht im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, die davon ausgingen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Supplementen während einer Krebserkrankung keinen positiven Effekt hat.
Die Forscher analysierten die medizinischen Daten von über 100.000 Krebspatienten, die an verschiedenen Studien teilgenommen hatten und entweder während der Behandlung oder vorher Vitamin D supplementiert hatten. Dabei stellten sie fest, dass es einen entscheidenden Unterschied machte, ob das Vitamin in geringen Dosen täglich oder in hohen Dosen unregelmäßig verabreicht wurde.
Bei Patienten, die nur unregelmäßig hohe Dosen einnahmen, zeigte sich keine Wirkung auf die Krebssterblichkeit. Hingegen verringerte sich bei denjenigen, die täglich geringe Dosen einnahmen, die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, um zwölf Prozent. Dies könnte auf das Hormon 1,25-Dihydroxyvitamin D zurückzuführen sein, das im Körper entsteht, wenn Vitamin D reagiert. Es wird vermutet, dass dieses Hormon das Tumorwachstum hemmen könnte.
Dr. Ben Schöttker, Epidemiologe am DKFZ, erklärt: „Wir haben diese zwölfprozentige Reduktion der Krebssterblichkeit nach der Einnahme von ungezieltem Vitamin-D3 bei Personen mit und ohne Vitamin-D-Mangel beobachtet. Daher können wir davon ausgehen, dass der Effekt für diejenigen Menschen, die tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel haben, deutlich größer ist.“ Besonders Menschen ab dem Alter von 70 Jahren scheinen von der Vitamin-D3-Therapie zu profitieren. Zudem war der Effekt am deutlichsten, wenn die regelmäßige Einnahme von Vitamin D bereits vor der Krebserkrankung begonnen wurde.
Vitamin D ist in herkömmlichen Lebensmitteln nur selten enthalten und wird zu rund 90 Prozent durch UV-Bestrahlung in der Haut gebildet. Ein Erwachsener benötigt etwa 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag. Fetter Fisch wie Lachs und Hering, Speisepilze, Margarine, Eigelb und Rinderleber sind klassische Vitamin-D-Lieferanten.
Die Ergebnisse dieser Studie sind vielversprechend, bieten jedoch keine abschließende Lösung. Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen Mechanismen und Dosierungen von Vitamin-D-Supplementen bei Krebserkrankungen zu bestimmen. Dennoch ist es ein wichtiger Schritt in der Erforschung von Krebsbehandlungen und könnte potenziell zur Verbesserung der Überlebenschancen von Krebspatienten beitragen.
Neben der Sonne sind diese Lebensmittel klassische Vitamin-D-Lieferanten:
► Fetter Fisch (Lachs, Hering). Er enthält bis zu 20 Mikrogramm Vitamin D pro 100 Gramm.
► Speisepilze (Champignons, Pfifferlinge) liefern etwa 2–6 Mikrogramm Vitamin D pro 100 Gramm.
► Margarine (2,5 Mikrogramm pro 100 Gramm)
► Eigelb (5,6 Mikrogramm pro 100 Gramm)
► Rinderleber (1,7 Mikrogramm pro 100 Gramm)
