In den nächtlichen Straßen von Saarbrücken ereignete sich eine verheerende Tragödie, als Joelle († 17) und ihr Freund Ismael († 16) gemeinsam in die Innenstadt fuhren, um einen Döner zu essen. Doch ihr Plan, einen Mitternachts-Snack zu genießen, nahm ein tödliches Ende.
Auf einem E-Scooter stehend, stießen Joelle und Ismael in einer Zone mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h mit einem Auto zusammen. Die enorme Wucht des Aufpralls schleuderte die frisch verliebten Jugendlichen mehrere Meter weit, und beide erlagen ihren schweren Verletzungen.
Rudolf N. (56), der Vater von Joelle, erlebt nun das schrecklichste Schicksal, das einem Vater widerfahren kann. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Joelle und Ismael waren kurz zuvor noch bei mir im Garten und wollten dann einen Döner essen gehen. Ich habe sie zum Bahnhof gefahren“, sagt er gegenüber BILD.
Um 23:10 Uhr schrieb Joelle ihrem Vater noch eine Nachricht, bevor sie mit Ismael auf dem E-Scooter losfuhren. Etwa zehn Minuten später ereignete sich der Unfall. Der Autofahrer leistete Erste Hilfe und rief die Polizei, doch leider erfolglos.
„Der Fahrer muss zu schnell unterwegs gewesen sein“, ist sich Rudolf N. sicher. „Bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h kann man niemanden derart schwer verletzen, dass er durch die Luft geschleudert wird.“
Der Vater erfuhr nicht sofort vom Tod seiner Tochter. „An Ismaels Schule wurde durchgesagt, dass er verunglückt ist. Ich bin dann losgefahren, um Joelle die Nachricht zu überbringen. Doch als ich in ihrem Zimmer ankam, war es leer…“
Als alleinerziehender Vater musste er später seine Tochter identifizieren. „Ich habe sie kaum wiedererkannt, so schwer war sie verletzt. Auf ihrer Wange konnte man noch eine blutige Träne sehen.“
Joelle und Ismael waren erst seit zwei Monaten ein Paar. „Sie haben sich an der Tankstelle kennengelernt, wo Joelle gejobbt hat. Ismael war ihre erste große Liebe. Er hat alles für sie getan und ihr stets Geschenke vor die Tür gelegt. Die beiden waren unsterblich verliebt.“
Joelles Vater hofft nun, bald mehr darüber zu erfahren, was an jenem Abend wirklich geschehen ist. „Bisher weiß ich überhaupt nichts.“
Laut Joelles Schwester Michelle (24) soll es einen Augenzeugen geben, der sich bislang nicht bei der Polizei gemeldet hat. „Ich kann einfach nicht verstehen, warum er nicht zur Aufklärung beiträgt. Das ist so traurig.“
In den kommenden Tagen wird Joelles Körper obduziert und anschließend freigegeben. Danach muss sich Rudolf N. um die Beerdigung kümmern. „Mein einziger Trost ist, dass sie an dem Ort, an dem sie jetzt ist, beschützt wird – Und dass sie all das Schlechte hier nicht mehr miterleben muss.“
