Am Sonntagabend gegen 20 Uhr alarmierten zahlreiche entsetzte Anwohner die Feuerwehr, als sie einen gewaltigen Rauchpilz am Himmel entdeckten, der sogar aus einer Entfernung von 30 Kilometern sichtbar war. Sofort wurden mehrere Feuerwehren und Gefahrgut-Löschzüge des Kreises Rendsburg-Eckernförde zum historischen „Gut Schierensee“ entsandt.
Eine 30 mal 120 Meter große Pferdescheune, in der auch Heu und Maschinen gelagert wurden, stand aus bislang unbekannter Ursache in Flammen. Daniel Passig, Sprecher der Feuerwehr, erklärte: „Um die Wasserversorgung sicherzustellen, mussten Leitungen über mehrere Hundert Meter verlegt werden. Insgesamt waren etwa 220 Einsatzkräfte vor Ort.“
Ein Mitarbeiter der „Günther Fielmann Stiftung Schierensee“ erlitt Verbrennungen an Hand und Nacken und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise konnten die Feuerwehrleute fünf wertvolle Pferde retten. Auf dem Gelände sind unter anderem die Holsteiner Zuchtstute „Maledina“ sowie weitere Champion-Stuten wie das Holsteiner Warmblut „Nanett I“ und das Holsteiner Halbblut „Noble Lady I“ untergebracht, wie die Stiftung mitteilte.
Nach zweieinhalb Stunden hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle gebracht, doch die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Nacht hinein. Die Einsatzkräfte vor Ort setzten auch eine Feuerwehr-Drohne ein, um Live-Bilder des Geschehens an die Einsatzzentrale zu übertragen.
Die „Günther Fielmann Stiftung Schierensee“ betonte auf ihrer Website: „Gut Schierensee ist ein Kulturdenkmal. Die gemeinnützige Stiftung gewährleistet mit ihren Erträgen den Erhalt des historischen Anwesens. Der Herrensitz wurde von Caspar von Saldern, kaiserlich-russischem Staatsminister und geheimem Rat, von 1776 bis 1782 erbaut und umfasst einen quer gestellten Ehrenhof, Wirtschaftsgebäude und einen großzügigen Park. Die prächtige Innenausstattung, das Inventar und die Kunstgegenstände stammen größtenteils aus dem nordischen Raum des 18. Jahrhunderts und werden sorgfältig gepflegt, ergänzt und erweitert, in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum und der Denkmalpflege.“
Im Jahr 1968 wurde das Gut Schierensee vom Verleger Axel Springer erworben und das Herrenhaus renoviert. Seit 1999 ist die „Günther Fielmann Stiftung Schierensee“ die neue Eigentümerin.
Die Ursache des Brandes ist noch unklar und wird von der Polizei ermittelt.
