In den USA wird sie als der „Pitbull mit Lippenstift“ bezeichnet – eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung, die jedoch verdeutlicht, dass man, um Donald Trump (77) zu schlagen, auch mal zubeißen muss.
Nikki Haley (51), die ehemalige Gouverneurin von South Carolina, strebt die Präsidentschaftskandidatur für die Republikaner an. Ihr Weg dorthin führt jedoch über die Vorwahlen der eigenen Partei, bei denen sie sich gegen Trump behaupten muss. Eine scheinbar aussichtslose Herausforderung, aber Haley hat mächtige Unterstützung erhalten. Der Milliardär Charles Koch (88), bekannt für sein Imperium mit Rinderfarmen und Ölpipelines, wird sie mit seiner einflussreichen rechten politischen Organisation AFP Action unterstützen und beträchtliche Geldmittel für ihren Wahlkampf bereitstellen.
Auf der Website der Gruppe wird verkündet: „Donald Trump und Joe Biden hatten ihre Chance. Nikki Haley wird Joe Biden schlagen.“ Millionen Wähler werden nun dank Kochs finanzieller Unterstützung mobilisiert, sei es durch Anrufe, Hausbesuche oder zahlreiche Briefe, um für Haley zu werben.
Umfragen in den USA deuten darauf hin, dass Nikki Haley in einem direkten Duell mit Biden einen klaren Vorsprung hätte (bis zu plus 14 Prozent), während ein Duell Trump-Biden enger ausfallen würde (+ 5 %). „Nicht Amerika hat seine besten Zeiten hinter sich. Unsere Politiker haben ihre besten Zeiten hinter sich“, ruft sie ihren Anhängern zu.
Trotz Trumps anhaltender Beliebtheit unter den Republikanern kann Nikki Haley mit einigen Trümpfen punkten:
- Mit 51 Jahren ist sie deutlich jünger, was nach Ansicht des Milliardärs Koch von großer Bedeutung ist.
- Sie hat einen Migrationshintergrund, wurde als Tochter indischer Einwanderer in Bamberg (South Carolina) geboren.
- Vor allem: Während Trump mit juristischen Herausforderungen konfrontiert ist, zeichnet sich Haley durch Verhandlungsgeschick aus und findet blumige Worte, die viele Amerikaner ansprechen.
Ihr Mann Michael, Major der Nationalgarde, ist derzeit im Auslandseinsatz, während Nikki Haley um die Präsidentschaftskandidatur kämpft. Wenn er zurückkehrt, hofft er auf ein „unglaubliches Gefühl von Stolz“ auf seine Frau.
